Etappenlänge: 30,87 km, 642 hm
Rrrrriiiiiiiing! Um 7.00 Uhr machen wir die Äuglein auf. Der Frühstückstisch ist für 4 Personen gedeckt. An unseren Tisch setzen sich zwei sächsische Mädels in unserem Alter. Sie durchwandern den Schluchtensteig. Das hört sich auch sehr verlockend an. Um richtig wach zu werden, geht es gleich nach dem Frühstück auf einem schmalen Trampelpfad 45 min bergauf zur Buchberghütte. Von dort geht's leicht bergab nach Randen, wo wir auf einer Anhöhe bei Sonnenschein und guter Fernsicht auf die Alpen blickend, eine kurze Rast einlegen. Unsere Essensvorräte waren jetzt leer, aber der nächste größere Ort ist nicht mehr weit.
Nach der Stärkung geht's wieder bergauf zum "Blauen Stein" - Reste eines Vulkankraters. Nach weiteren 4 km erreichen wir Riedöschingen, wo wir einkaufen und Kaffee trinken wollen. Erste Enttäuschung: Der Lebensmittelladen wurde geschlossen. Zweite Enttäuschung: Das Café UND die Bäckerei haben Betriebsferien. Weit und breit keine Einkaufsmöglichkeit und noch mind. 15 km Strecke vor uns. Was nun?
Kurz vor Ortsausgang sehen wir zwei vitale Rentner, die gerade einen Schrank eine Treppe hinauftragen. Ich spreche die Beiden an und schildere unsere Situation. Die Frau des Hauses, eine Berlinerin, fackelt nicht lange, setzt sogleich einen Kaffee auf und deckt einen paradisischen Vespertisch. Wir unterhalten uns angeregt über 1001 verschiedene Themen, essen, trinken Kaffee und Cola und dürfen sogar noch etwas für unterwegs mitnehmen. Die drei "Helfer in der Not" sind unglaublich gastfreundlich, herzlich - einfach wunderbar! Schön, das es solche netten Menschen gibt. An dieser Stelle nochmal 1000 Dank für die fantastische Verköstigung!
Der Abschied fällt schwer, aber wir müssen uns leider verabschieden, damit wir es noch vor Einbruch der Dunkelheit nach Engen schaffen.
Mit aufgefüllten Speicher gehen wir wieder auf unsere Querweg-Piste. Auf dem alten Postweg geht es nochmal 10 km leicht bergauf in Richtung Napoleonseck. Zwischen den vielen Vulkanhügeln sehen wir schon den Bodensee hervorschimmern. Die Alpen in nördlicher Richtung. Die Sonne scheint. Ein wunderschöne Hügellandschaft mit tollen Fernblicken.
Dann nochmal 5 km hinunter nach Engen. Wir kaufen Proviant ein, damit uns dasselbe wie heute nicht wieder passiert. Gehen zum Italiener essen und steuern unser schönes privates Zimmer bei Dorothea Knophius an.
Ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende entgegen.
Gute Nacht und bis morgen
René & Sabine