Von Negreira nach Olveiroa

Back to my 'Jakobsweg / Camino Francés 2011 (Teil 2)' blog

Olveiroa, Galicia, Spain
Saturday, June 25, 2011

Der frühe Vogel fängt den Wurm, ist unser heutiges Aufstehmotto. Dies geschieht zwar unter Zwang mittels Wecker, aber wenn wir die kühlen Morgenstunden nicht nutzen, würden wir es spätestens am heißen Nachmittag oder Abend bereuen. Es macht sehr viel aus, ob man 2-3 Stunden 'gut gekühlt' wandert. In dieser Zeit hat man bereits die ersten 10-12 km ohne nennenswerte Probleme zurückgelegt. So stehen wir bereits um 6:30 Uhr in unseren Wanderschuhen und sind bereit für die große Etappe von 33 km Länge. Durch das hügelige Gelände sind auch einige hundert Höhenmeter zu überwinden. Die reine Gehzeit wird mit 8 1/4 Stunden angegeben.

Durch einen alten Torbogen geht es stadtauswärts, bevor es auf der anderen Seite hinauf in den Wald geht.
Der Camino ist hier ein ständiges Auf und Ab. Teils Waldwege, teils zerfallene Karrenwege bevor es in die erste Ortschaft geht. Nach 2 1/4 Stunden Gehzeit kommen wir in 'A Pana' an eine Bar um uns zu stärken. Die Vorzeichen für den Tag sind schlecht, bereits um 9:00 Uhr ist es sehr warm und im Fernsehen der Bar werden für Santiago Höchsttemperaturen von 38 Grad im Schatten gemeldet. Das kann ja, im wahrsten Sinne 'heiter' werden.

Der Camino geht weiterhin immerzu Auf und Ab, die Hitze wird von Kilometer zu Kilometer immer grösser. Es gibt auch kaum noch Schatten. Die nächste Bar in Vilaserio überspringen wir, denn wir haben genügend eigenes Proviant im Rucksack und dieser soll auch leerer werden.
Sabine von Minute zu Minute langsamer und trinkt auch zu wenig für diese Temperatur. Nach weiteren 2 h in der sengenden Sonne kommen wir nach Cornado an. Sabine hat Kopfschmerzen und will und kann nicht mehr weiterlaufen.

Zwei freundliche spanische Radfahrer, die sich gerade am Brunnen erfrischen und englisch sprechen, bitte ich, mit meinem Telefon ein Taxi anzurufen. 10 Minuten später ist das Taxi da und Sabine fährt nach Olveiroa in die teuerste Pension am Platz.
Von Cornado aus sind es immer noch 18 km. Nach 6 km über die Hochebene in Wellenform kommt man nach Santa Mariña. In der dortigen Bar werden noch mal alle Kohlehydrat- und Flüssigkeitsspeicher aufgefüllt für letzen 14 km in der Hitze.
Auch diese Strecke verläuft wieder wellig auf und ab.
Ziemlich erschöpft komme ich in Olveiroa an und setzte mich in der Albergue an den Tisch unserer Weggefährten der heutigen Etappe und trinke und plaudere noch etwas.

Diese Etappe war wirklich eine große Herausforderung an Körper und Geist. Die Kombination aus Gewicht, Geschwindigkeit, Temperatur, Länge und Höhendifferenz hat ungefähr die Hälfte aller Pilger zum Aufgeben gezwungen. Das Taxi war heute im Dauereinsatz.

Beim Abendessen saß ich mit Shirley und Annely aus Südafrika beim Abendessen. Sie fragt mich nach meinem Geburtsdatum und sie nennt mir alle möglichen Eigenschaften von mir, zunächst nur Positive und sogar spezielle Eigenarten, die ich habe und die so schnell nicht auf jemand anderen passen. Ich bin Technokrat und habe mit diesen übersinnlichen Dingen normalerweise nicht viel am Hut. Aber das, was Shirley in einem kurzen Zwiegespräch gesagt hat, ist schlichtweg verblüffend, denn es stimmte alles und war nicht allgemein gehalten, sondern schon sehr speziell.

Nachdem ich sie auf meine negativen Eigenschaften anspreche, sagt sie mir, ich solle mich lieber auf die positiven Dinge konzentrieren. Ich bleibe hartnäckig und sie nennt mir dann auch meine negativen Eigenschaften. Alles richtig. Mal sehen, ob bei mir nächstes Jahr der Rubel rollt, so wie sie mir voraus sagt. Dann hätte sich der Jakobsweg ja gleich in zweifacher Hinsicht gelohnt. :-)
Sie überlegt eine Weile und sagt, ich habe einen Hang zum Schreiben, ich solle unbedingt schreiben. Und genau dies mache ich gerade mit dem Blog. Vielleicht sollte ich noch ein Buch daraus machen?

Meinem Gegenüber, Ferry, hat sie auch Eigenschaften und Fähigkeiten genannt, die allesamt stimmen, aber überhaupt nicht zu mir gepasst hätten. Meine Tischgenossen verabschieden sich von mir, weil sie in der Albergue wohnen. Ich gehe ganz beeindruckt von dem was passiert ist, die Treppen nach oben in unser Zimmer.

Sabine wird morgen mit dem Taxi oder Bus fahren müssen, sie hat noch das kalte Handtuch auf dem Kopf liegen und versucht sich von ihren Kopfschmerzen zu befreien. Ich versuche, die ebenso harte letzte Etappe von 31,1 km zu laufen. Wir treffen uns dann in Finisterre.

Morgen heisst es wieder früh aufstehen.

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Comments

Nou zeg dat was een zware dag en morgen weer zo een, hopelijk knapt Sabine weer gauw op, in elk geval van harte beterschap gewenst. Heb je morgen dan toch "medewandelaars" want in je eentje lijkt me dat niet zo prettig. Nou laat de moed niet zakken, uit je bericht is te begrijpen dat het morgen de laatste wandeldag wordt. We wensen jullie heel veel sterkte en toch zoveel mogelijk genieten. We denken aan jullie en bewonderen jullie doorzettings vermogen. Kijken weer uit naar het bericht morgenavond. Had nu de computer aan laten staan om het nog te kunnen lezen voor ik hem uit zet. Hele dikke knuffels van ons 2 ouwetjes lieve schatten From Diny, on Jun 25, 2011 at 08:40PM
René - langsam wirst du mir unheimlich! Nach solchen Strapazen bist du immer noch in der Lage uns auf dem Laufenden zu halten! Ich hoffe, Du kannst den Weg morgen etwas besser laufen - schicke Dir ein paar Wolken von hier in den Süden,damit du die Etappe gut laufen kannst. Auch wenn Du nicht gläubig bist- ich werde morgen in unserer Kirche trotzdem für dich und Sabine beten ;-D dass Eure Wege sich am "Ende der Welt" glücklich wieder vereinen. Bin in Gedanken bei Euch!
Ganz herzliche Grüße und eine DICKE Umarmung von
Deiner kleinen Schwester From Miriam, on Jun 25, 2011 at 08:41PM
Vanavond in Finisterre, heel goed van jullie.
En dan naar het uiterste puntje lopen en op de rotsen onder het kruis de zee in staren en je realiseren wat je gedaan hebt. Dat is mooi. From Joop, on Jun 26, 2011 at 06:03AM
HUT AB großer Bruder. Ihr seid wirklich bewundernswert willensstark. Auch meine Gedanken sind zur Hälfte bei Euch. Die erste Hälfte meiner Gedanken sind immer bei Ines, auf deren Ankunft wir jetzt sehr hinfiebern. Für Sabine gute Besserung und eine herzliche Umarmung an euch beide von Uwe und Yvonne♥ From Yvonne Hochholdinger, on Jun 26, 2011 at 09:33AM
Heb net jullie Querweg im Schwarzwald von 2010 nog eens gelezen en de fotos bekeken. Wat ik heel raar vind dat daar geen enkel kommentaar gegeven is. Hoewel het net zo leuk beschreven is als deze wandeling nu. Ook de fotos zijn fantastisch. gelezen heb ik toen wel, of eerst later?? Ik vraag me af hoe dat komt, was het toen niet zo erg bekend of waren er veel familie en vrienden toen zelf op vakantie?? Dit keer kunnen jullie je in geen geval over belangstelling beklagen (wat jullie bedoeling ook niet is natuurlijk :-) ) dat was heel veel. Dan schrijf je helemaal graag, zelfs als je eigenljk niet meer kan zoals gisteravond. Vandaag dus ook nog een behoorlijk stuk en dan moeten jullie "afkicken", dat zal tegenvallen. Maar met deze mooie belevenissen op het netvlies, zal dat best lukken en dan zijn daar ook nog de zichtbaren herinneringen, de vele fotos. Nou lieve schatten is de volgende reis als gepland?? :-D Want op elk einde volgt een nieuw begin, grapje hoor. Mooie dag vooral op het "eindpunt" We denken aan jullie. dikke knuffels From Diny, on Jun 26, 2011 at 09:54AM
Hallo Sabine,
es tut mir so leid, dass dich deine Kopfschmerzen wieder eingeholt haben. Ich drück dich und wünsche dir ganz schnell gute Besserung.
Dir Rene, weiterhin viel Kraft und Durchhalevermögen. Übertreibs aber nicht und pass auf dich auf.
Könnt ihr euch denn bald mal ein paar Tage Ruhe gönnen, bevor ihr zurückkommt?
Alles Liebe von Christine
PS. Hier ist es ab morgen auch über 30°!!!!!! From Christine, on Jun 26, 2011 at 06:34PM
Man ich hab echt Respekt vor euch beiden. Hier in Ludwigshafen waren es heute weit über 30°, und in so einer Hitze würde ich nicht weit kommen. Wahnsinn das deine Füsse noch halten Rene.

Das mit dem Buch ist eine gute Idee, ich kauf dir sofort eins ab. :)
Aber von dem Gurublödsinn würd ich die Finger von lassen.

Gruss sven From bart1975, on Jun 28, 2011 at 07:56PM

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